Der Initiative Queer Nations e.V. (IQN) ist ein in Berlin ansässiger Verein, der sich der Erforschung von Sexualitäten und Geschlechtlichkeiten sowie der Aufklärung durch Vorträge, Workshops und Veröffentlichungen verschrieben hat. Dabei fußt das Streben und Schaffen des Vereins auf den Bestrebungen von Magnus Hirschfeld. Auf dieser Seite soll ein Überblick über den Queer Nations e.V. gegeben werden. Dabei wird auch auf die Persönlichkeit Magnus Hirschfeld eingegangen, um einen allumfassenden Einblick zu bieten. Mit dieser Seite, die als unabhängige Unterstützung des Vereins und seiner Arbeit gesehen werden kann, sollen LSBTI* Themen in der Gesellschaft vorangebracht werden.
Ziele der Initiative Queer Nations
Der Sexualforscher und Reformer Magnus Hirschfeld (*1868, †1935) hat einst die Maxime „Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit“ geprägt, nach denen die Mitglieder des Vereins der IQN ihr Handeln und Wirken ausrichten. Durch Publikationen im digitalen und im Print-Bereich sowie durch Vorträge und durch die Schaffung von Förderstrukturen, welche der Erforschung von Sexualitäten und Geschlechtlichkeiten dienen sollen, sind die Bemühungen des Vereins definiert.
In §2 der Satzung des Vereins ist der Zweck desselben noch einmal zusammenfassend niedergeschrieben worden: „Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung zur Geschichte und Gesellschaftlichkeit der Homosexualitäten sowie der Volksbildung, um die Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher sexueller Identität voranzubringen.“ – Außerdem in der Satzung festgeschrieben ist die Schaffung eines „Queer-Nations-Hauses“, das als Forschungs-, Lehr- und Begegnungsstätte dienen soll. Dieses Forum wurde nicht unter dem festgeschriebenen Namen, sondern unter der Bezeichnung „E2H“ (kurz für Elberskirchen Hirschfeld Haus) realisiert.
Was ist die Einrichtung namens E2H?
Der Queer Nations e.V. bezeichnet das Elberskirchen Hirschfeld Haus als E2H. Der (lange) Name der Einrichtung soll neben dem oben schon einmal erwähnten Magnus Hirschfeld auch an Johanna Elberskirchen (*1864, †1943) erinnern. Johanna Elberskirchen war ebenfalls in der Sexualreform-Bewegung tätig. Zudem war sie eine feministische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und eine Unterstützerin von Homosexuellen ihrer Zeit.
Das nach den beiden Pionieren der Sexual- und LSBTI*-Bewegung benannte Haus soll laut Verein ein Forum für die queere Forschung, Kultur und Bildung sein. Mit dem Haus soll die zwischen Einrichtungen übergreifende Geschlechter- und Sexualitätenforschung der Öffentlichkeit wirksam sichtbar gemacht werden. Zudem soll sie lokal, national und international als Zeichen für Akzeptanz und Anerkennung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt dienen.
Warum die Öffentlichkeitsarbeit wichtig ist
Die Politik hat in der BRD schon vieles getan, was der Akzeptanz und Unterstützung von Homosexuellen, Bisexuellen, Transidenten und weiteren nicht-binären Menschen hilft. Allerdings kann eine gesellschaftliche Einstellung, die sich neutral bis positiv für „alternative Lebenswege“ zeigt, nicht allein durch Gesetzesänderungen und Zusprüche erreicht werden. Mit der Entkriminalisierung der Homosexualität, mit der Ermöglichung der Homo-Ehe und der Adoption von Kindern durch Homo-Paare sind mitnichten alle Probleme gelöst. Noch immer gilt es, gegen die Diskriminierung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten Stellung zu beziehen. Arbeit und Streben für die Anerkennung der Vielfalt sind dabei löbliche Aktivitäten.
Ein langer Weg zur Normalität
Für viele Menschen, ob sie nun zur „Szene“ gehören, Unterstützer sind oder einfach nur als offene Menschen auf dieser Erde leben, sind Homosexualität, nicht-binäre Identitäten und dergleichen Themen, die es nicht weiter hervorzuheben gilt. Für viele dieser Menschen sind diese Themen einfach alltäglich und gehören nun einmal zur Gesellschaft. Damit das noch viel mehr Menschen so geht und damit sich irgendwann alle auf Augenhöhe begegnen können, wird allerdings einiges an Aufklärungsarbeit nötig sein. Zwar ist Berlin eine allgemein recht offene Stadt, jedoch gibt es überregional, national und global weiterhin eine große Zahl von Menschen, die einem alten und überholten Menschen- sowie Familienbild anhängen. Bei jenen eine Offenheit zu schaffen und Akzeptanz bei ihnen hervorzurufen, das wird ein langer und hürdenreicher Weg.
Die Lehre von sexuellen Zwischenstufen
Wer neu in diesem Themengebiet ist, der kann sich einmal in die Philosophie hinter den „sexuellen Zwischenstufen“ hineindenken, wie sie von Magnus Hirschfeld beschrieben wurden. Bereits seine Schrift „Sappho und Sokrates oder Wie erklärt sich die Liebe der Männer und Frauen zu Personen des eigenen Geschlechts?“ (1896) leistete einen wichtigen Beitrag zur Lehre der sexuellen Zwischenstufen, aus denen sich neben der Heterosexualität auch die Bi- und die Homosexualität ergeben. Darüber hinaus sollen in der ganzen Diskussion aber auch weitere Formen des Menschseins, wie etwa der Asexualität, nicht vergessen werden. In einer perfekten Gesellschaft, so könnte man annehmen, sind diese Schubladen eh obsolet, da jeder den und die andere/n einfach so leben lässt, wie die Menschen es nun eben möchten oder für sich als richtig empfinden.
Unterstützung des Initiative Queer Nations e.V. (IQN)
Auf der Webseite des Initiative Queer Nations e.V. (IQN) kann man selbigen auf verschiedene Arten unterstützen, um die Arbeit für Akzeptanz und offene Vielfalt voranzutreiben. Dazu kann per PayPal eine einmalige Spende in frei wählbarer Höhe getätigt werden. Oder man wird direkt Mitglied und füllt einen entsprechenden Antrag als Online-Formular aus. Natürliche Personen zahlen dabei einen Jahresbeitrag von 120 Euro; der jährliche Beitrag für juristische Personen beträgt 500 Euro. Wer als stimmberechtigtes Mitglied eintreten möchte, der zahlt jährlich 240 Euro. Weitere Details sowie Informationen zu den Inhalten und Arbeiten des Vereins gibt es auf der offiziellen Webseite der IQN.